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III

by LÜGEN

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1.
hi, na wie fühlt sich das an wenn du nicht mehr glaubst dass du recht bekommen kannst? sie will dass die die schweigen mussten endlich sprechen dürfen und dass die kein ruhiges leben haben die andere töten und terrorisieren sie will dass die die entscheiden, handeln und bestimmen endlich einsehn, dass der sogenannte alltag aus urteil, kompromiss und furcht eine qual sein kann sie will bei ihrem kampf die idioten nicht mehr sagen hörn dass ihre gewalt der anderen gleicht dass ihre gewalt der falsche weg sei denn wenn sie heut die fackel nimmt und ihre kannen und sticker zuhaus lässt weil‘s nicht mehr reicht, weil‘s nicht mehr reicht dann tut sie das (dann tut sie das) weil sie‘s nicht mehr erträgt zu seh‘n wie die welt ertrinkt an ignoranz, volksbegehrn, machthunger und hass hamburger gitter, chemnitzer prozesse und münchener verhältnisse sie will auf die straße gehn und laut sagen dass die mauern, das schweigen, die volksangst vor dem schwarzen mann lügen sind - nur lügen sind und wenn all ihr protest, das feuer und die worte nichts bringen so soll die welt zugrunde geh‘n aber sie wird nicht schweigen, wird niemals schweigen sie will die idioten nicht mehr sagen hörn alle hier wär‘n gleich denn sie spürte am eigenen leib was es heisst nicht mehr dem volksmund nachzusprechen und die regeln ihrer macht zu brechen denn wenn sie heut die fackel nimmt und ihre kannen und sticker zuhaus lässt weil‘s nicht mehr reicht, weil‘s nicht mehr reicht dann tut sie das (dann tut sie das) weil sie‘s nicht mehr erträgt zu seh‘n wie die welt ertrinkt an ignoranz, volksbegehrn, machthunger und hass hamburger gitter, chemnitzer prozesse und münchener verhältnisse
2.
lücke 02:04
so wagst du zu weinen mitten unter uns? war das leben zu groß? war das leben zu klein? warum konntest du nicht bleiben, was war dein grund? was hast du gemacht in den letzten stunden? wer sah dich zuletzt, hörte deine stimme? wie einfach es gewesen wäre. nur den hörer zu nehmen. waren immer nur einen anruf weit weg. doch was uns trennte war schon viel größer was nützt dieses ganze streben, wenn nur eine*r von uns nicht mehr da sein kann- dein gutes recht? egoistisch? gar krank? ich weiß keine antwort. Ich weiß keine antwort, es ist wie immer: löst sich eines, wird anderes schlimmer machs gut mein freund. wie gern hätte ich faltig und alt dich gesehen. ich werds respektieren aber lass dir gesagt sein-du fehlst uns hier! so wagst du zu weinen mitten unter uns? wir fühlen uns stark, jung, unverwundbar wer sollte schon sterben, das gehört doch den alten sehe ich deine kinder, die noch nicht verstehen weiß ich keine worte der erklärung und es gibt keinen trost draus zu ziehen nur die gewissheit, wie wenig zeit wir haben. und das bisschen genügen muss um alles zu teilen machs gut meine freundin. wie gern hätte ich faltig und alt dich gesehen. ich werds akzeptieren aber lass dir gesagt sein-du fehlst uns hier!
3.
wenn alles schläft, dann schläfst du nicht lebst überall und nirgends mal hier mal dort – nur nie allein sie haben dich vergessen in den winkeln dieser stadt und sie hassen dich bist ein dorn im auge derer, die selbst gefangen sind deine art dich hier zu zeigen macht sie wütend und beweist ihre kleinlichkeit doch du liebst dieses leben willst viel davon, willst mehr davon hungrig, krank und müde – manchmal keine kraft mehr da doch am ende bist du frech und mutig, strotzt vor leben, strotzt vor trotz du lässt dich hier nicht mehr vertreiben von den straßen, dächern, häusern dieser düstren stadt und kann ich auch vor angst um dich kaum schlafen denn ich weiß genau wie schön du bist so weiß ich auch dass dieses leben das wesen deiner schönheit ist und weiß genau dass deine würde, wofür du stehst und was du bist niemand je vernichten kann so will ich mir ein beispiel an dir nehmen trotz hass, ungerechtigkeit und wenig mut hast ein recht auf dasein - so wie ich weisst es auch liebst das dasein, so wie ich
4.
theoretisch ich könnt alles sein-kaiserin, bundeskanzler, fußballstar aber das bin ich nicht, denn sie sagten mir mein leben lang dass das beste für mich sei, mich zufriedenzugeben und ich jemanden an meiner seite brauche, der auf mich achtgibt mich durchs leben führt und dass kinder und ein schönes heim meine bestimmung seien dass es nicht glücklich macht gegen den strom zu schwimmen oder auf konventionen zu scheissen dass mir das bloß komische blicke bringt und keinen netten mann der geld verdient und am ende würd ich einsam sein, als angeblich starke frau, die dann doch nur abends auf dem sofa sitzt mit wein und ganz allein ich hab das alles lang geglaubt. Ich habe das alles lang geglaubt. Ich hab euch alles geglaubt ich hab das alles geglaubt, doch so lange wie es funktioniert, funktionieren wir auch ich hab das alles geglaubt, doch so lange wie es funktioniert, funktionieren wir auch warum musste ich erst verdammt viel lesen, begreifen und verstehen um zu der die ich werden will zu stehen und warum muss ich jeden tag aufs neue kämpfen gegen die, die mich mundtot machen wollen die mich klein reden und die sich vor mich stellen ob schützend oder um mich zu verdecken das ist kein Lied gegen männer und für katzen das ist ein lied für die unterschätzten, kleinen frauen, vertrocknete emanzen, die verletzten es ist keine kampfansage oder suche nach nem kompromiss es ist nur eine kleine erinnerung dass nichts richtig ist so wie es ist! dass nichts bleiben muss so wie es ist! dass nichts richtig ist so wie es ist! dass nichts bleiben muss wie es ist!
5.
outro 05:32
denk ich an dich am tag oder bei nacht kann ich nicht mehr atmen du bist graubrot sportschau lindenstraße tatort sterben deutsche wälder, eichen männer leben nichts. laschet, söder, thomas gottschalk rechte alices, faschos im tv talk köpi, liebig 34, meuterei geräumt dafür feucht vom nsu 2.0 geträumt deutschland dein heimatland meine dystopie, alptraum für alle die nicht sind wie die rattenlinien soweit das auge reicht bullen, bratwurst, bier dazu lindenstraße sportschau, tatort, macht das sterben leicht im knast oder gleich gekillt für schwarzfahren, hambi, hautfarbe versagen deutschland, wenn ich durch deine straßen geh bin ich mir sicher, dass nichts hier sicher ist außer dass tot ein lebensstil sein kann frisst nicht seele verleibst dir kopf, herz und alles schöne ein nicht mal grau nur weiß mit hundekot und hämischem lachen weiche kissen, stahl parken autobahn lindenstraße deutschland tatort deutschland aber niemand ermittelt
6.
am hafen 03:03
nächsten sommer da kommen die grauen vögel verheißungsvolle glasfassaden raus, raus, raus aus euern häusern und was da sonst noch kreucht am hafen eure scheiss subkultur könnt ihr behalten aber nicht hier, aber nicht hier „das hier kommt alles weg“ steht es geschrieben und es schmerzt vorerst nur im herz, bald in den augen ein neues areal, arena für die schreibtischtäter und verräter sozialdemokraten und den raumplaner ob (oberbürgermeister) ist der wille erst da findet die kohle ihren weg und reißt fassaden ein ist die stille erst real, flankiert es sich am besten an einem sonntag zu zweit oder allein nächsten sommer da kommen die großen kräne im juli vielleicht auch schon im mai die neuen die da kommen riechen schlecht, aber tragen teure hemden und fressen viel zu wenig blei sie lassen niemals los von ihrer gier und ihrem leben und die orte könnt ihr uns immer wieder nehmen- unsere scheiss subkultur werden wir behalten!
7.
ich will doch nur alleine sein ich will doch nur alleine sein ich will doch nur alleine sein ich will doch nur alleine sein mit dir oder zu zweit allein ich will doch nur mit dir sein ich will doch nur mit dir sein ich will doch nur mit dir sein ich will doch nur mit dir sein bitte lasst mich nicht allein füttern hin und wieder unsere sehnsucht und bleiben viel zu lang mit ihr allein ich will doch nur bei mir sein ich will doch nur bei mir sein ich will doch nur ich will doch nur ich will für immr bei mir sein ich bin mir doch genug allein ich will doch nur und kann nicht sein ich will doch nur und kann nicht sein ich will doch nur ich will doch ich will füttern hin und wieder unsere sehnsucht und bleiben viel zu lang mit ihr allein füttern hin und wieder unsere sehnsucht streicheln sie und sperren sie wieder ein füttern hin und wieder unsere sehnsucht und bleiben viel zu lang allein füttern hin und wieder unsere sehnsucht und sperren sie wieder ein
8.
militanz(t) 01:47
lange haben wir gedacht es sei doch selbstverständlich lange haben wir geglaubt, dass solidarität sich nicht beschränkt auf ein paar leute lange haben wir geglaubt einfach nur dagegen, solange es so bleibt, bleibt es stumpf einfach nur dagegen, gegen euren scheiss und eure guten leben, wir sind bereit leider ist das gar nicht so und es gibt so viele die das nicht so sehen, die es nicht verstehen und die die all das möchten, was wir mit aller macht zerstören wollen die das nicht so sehen die das nicht verstehen nein, michael, du wirst nicht diskriminiert! einfach nur dagegen, solange es so bleibt, bleibt es stumpf einfach nur dagegen, gegen euren scheiss und eure guten leben, wir sind bereit unser nichts gegen euer alles unser kaputt gegen euer ganz no future, fuck off, militanz unser nein gegen euern scheiss und damit noch was geht queer-feminismus, solidarität
9.
eine nebelige nacht der nebel schluckt heut alles, jeden ton, jedes geräusch akt I: sie er ist ihr heute nachgelaufen schon den ganzen weg es ist nacht, niemand auf der straße, nur sie zwei weiche wolken, laute schritte auf asphalt mädchen, wohin läufst du heut? könntest nicht nackter sein, hast du jemals was bereut? sie hat heut den nothammer aus dem bus geklaut sie bemerkte ihn vor tagen schon, der nebel die gelegenheit sie bleibt stehen, dreht sich um und schaut in sein gesicht akt II: er er ist ihr heut nachgelaufen hat sie schon so oft hier nachts gesehen heute wäre es so weit sie wird nicht nach hause gehen er geht ihr schon eine weile nach, gut dass es heut so nebelig ist sie bleibt stehen, und schaut in sein gesicht akt III: und holt aus, der nebel schluckt seinen schrei rotes blut so schön wie nie auf grauem asphalt
10.
wenn sie euch eines tages fragen wo ihr damals ward, was werdet ihr dann sagen? damals, als das losging mit dem nsu, den rechten netzwerken und morden damals, als das fahrt aufnahm mit der afd und icels die diskurse übernahmen impfgegner mit davidstern, diese hippie-vollidioten, querdenker und eso-nazis wenn sie euch eines tages fragen wo ihr damals ward, was werdet ihr dann sagen? damals: cops fesseln menschen in knästen und zünden sie an, klimakatastrophen, hufeisenmärchen, sie nehmen uns unsere häuser damals, als klar war, dass es so nicht weitergehen kann, wir wussten alles und ließen es doch geschehen alles gute einverleibt, bewertet und gefressen und was uns jetzt noch übrigbleibt- ich hab es längst vergessen damals, als menschen in flüchtlingscamps und im mittelmeer starben und andere unter dem motto „pro life“ für die einschränkung von frauenrechten warben damals als antifaschist*in sein als bedrohung inszeniert wurde und sie sich widerstand einverleibten und wir glaubten mit stay at home genug gegen das sterben da draußen getan zu haben, während die toten vor den toren dieser reichen, weißen länder einfach so zur alltäglichkeit wurden damals

credits

released September 25, 2022

all songs und lyrics written by LÜGEN
all instruments recorded by oki.
all vocals recorded by LÜGEN at zimmer3
mix and master by LÜGEN
additional vocals on "outro" by schorsch (rosa blaulicht)

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